Holzhaus mit zwei kontrastreichen Gesichtern
„Bei unserer Internetrecherche fanden wir ein Bautagebuch eines Fullwood-Bauherrn. Das machte uns Mut für unser Bauvorhaben und motivierte uns, möglichst viel Eigenleistung einzubringen!“, sagt Diana Lüttger. Um gestalterisch und installationstechnisch möglichst flexibel zu sein und weil ihrem Mann und ihr 100 Prozent Holz außen und innen zu viel schienen, entschieden sich die Lüttgers für die sogenannte „Kombiblockwand“: Diese Wand besitzt einen 9cm dicken Blockbalken auf den eine Kerndämmung und eine Installationsebene folgen. Im Innenbereich kann diese Wandvariante ganz nach Gusto verkleidet und gestaltet werden. „Zusammen mit unserem Fullwood-Berater haben wir dann unser Traumhaus geplant. Alle unsere Wünsche wurden ernstgenommen und wir fühlten uns von der Planung bis zur Bauphase sehr gut aufgehoben.“, betont der Hausherr. Froh war man auch über die Möglichkeit einer kostenreduzierenden „Richtmeistermontage“, bei der ein Zimmermann des Holzhaus Herstellers die Hausmontage tatkräftig anleitet. Unterstützt vom Bauherrn, dessen Schwager sowie einem Freund, stand der Rohbau nach wenigen Montagetagen fertig und bereit zum Ausbau da. „Bis auf die Bodenfliesen habe ich den gesamten Innenausbau allein gemacht. Dafür habe ich mir viel Zeit gelassen, es eilte uns ja nicht.“, sagt Frank Lüttger.
Altersgerechte Holzhaus Planung für zwei
„Da unser erwachsener Sohn schon ausgezogen ist, haben wir unseren Bungalow für zwei Personen geplant. Neben einem großen, offenen Wohnbereich ist uns Barrierefreiheit sehr wichtig, denn wir werden auch nicht jünger.“, umreißt die Hausherrin grob das Konzept. Außerdem sollte Holzhaus „an der Siegschleife“ äußerlich an ein Holzhaus im amerikanischen Farmhouse-Stil erinnern, innen aber fast ohne Holz auskommen. Das relativ flach geneigte Satteldach ist auf beiden Traufseiten weit abgeschleppt und dient als Schattenspender. An der Straßenfront befindet sich eine mit Holz umzäunte Veranda, während zum Garten eine offene Terrasse verwirklicht wurde. Auf beiden lässt es sich auch bei Sommerregen geschützt sitzen. Passend zu den anthrazitfarbenen Tondachziegeln suchten die Hauseigentümer Fensterrahmen und Haustüre in identischer Farbe aus. Der gut 100m² Wohnfläche umfassende Hausgrundriss entspricht der Form eines Rechtecks mit überdachter Aussparung für einen Carport an der Nord-Ost Ecke. Von dort geht es direkt in den Hauswirtschaftsraum, so dass man immer trockenen Fußes vom Auto ins Haus gelangt und kurze Wege zum Transport von Einkäufen hat. Der eigentliche Hauseingang befindet sich auf der Veranda (Nordseite) und führt in eine geräumige, zum Wohnbereich hin offene, L-förmige Diele. Von hier geht es in drei separierte Räume (Badezimmer, Hauswirtschaftsraum und Schlafzimmer) und je ein Durchgang führt links in die Küche und geradeaus ins Wohnzimmer. Zusammen mit dem Essbereich bilden diese den ebenfalls L-förmigen Wohnbereich.
Lichtdurchflutete Räume in weiß & grau
Bis auf einen mittig unterm First über die gesamte Hauslänge verlaufenden Deckenbalken und einige Möbel wurde auf sichtbares Holz im Haus verzichtet. Weiß oder hellgrau gestrichene Wände, weiß gestrichene Zimmerdecken, eine grau verklinkerte Kaminwand und grau-weiße Bodenfliesen dominieren das Hausinnere. Zahlreiche, größtenteils bodentiefe Fenster lassen reichlich natürliches Licht herein und sorgen für ein sehr helles Ambiente. „Wir heizen zu 90 Prozent mit unserem Grundofen, den wir mit Holzscheiten füttern. Der speichert bis zu 24 Stunden nach. Unsere Fußbodenheizung nutzen wir hauptsächlich für schnelle Wärme. Sie wird mit einer modernen Wärmepumpe betrieben.“, erklärt Diana Lüttger. Außerdem verfügt Holzhaus „an der Siegschleife“ über eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher (Batterie), die den gesamten Strombedarf des Gebäudes erzeugt. Anfallender Überschuss wird einfach ins Netz gespeist. Darüber hinaus gibt es eine Regenwasserzisterne, die derzeit noch ausschließlich den Garten mit Wasser versorgt, jedoch bereits zur Hausnutzung (WC und Waschmaschine) vorbereitet ist. „Wir merken sowohl vom Wohnklima als auch von der Wärmedämmung einen erheblichen Unterschied zu dem Steinhaus, in dem wir vorher wohnten! Hier kühlt es im Winter drinnen nie ganz aus und auch die Sommerhitze hat keine Chance alles aufzuheizen.“, schwärmen Diana und Frank Lüttger.